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Die Regionale Gehölzvermehrung endlich auch in der Steiermark!

Wir freuen uns sehr, bekanntzugeben, dass die RGV nun auch in der Steiermark Fuß fasst!

Im Rahmen eines neuen LE-Projekts in Kooperation mit dem Verein Naturparke Steiermark werden ab sofort heimische, standortangepasste Gehölze auch in diesem vielfältigen Bundesland gesammelt, vermehrt und weitergegeben. Ziel ist es, die genetische Vielfalt regionaler Wildgehölze zu sichern und sie für Naturprojekte, Auspflanzungen, naturnahe Begrünungen und die allgemeine Bevölkerung verfügbar zu machen. Damit haben wir auch schon begonnen, die ersten Pflanzen wurden besammelt und die ersten Stecklinge bereits an Partnerbaumschulen in der Steiermark übergeben.

Mit diesem Schritt wächst das Netzwerk für biologische Vielfalt und wir freuen uns, gemeinsam mit vielen engagierten Partnerinnen neue Wurzeln zu schlagen!

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Website des Vereins: www.regionale-gehoelze.at

Wie können sich Betriebe aktiv an der Lebensraumvernetzung beteiligen?

Die Steiermärkische Sparkasse in Bad Radkersburg macht es vor: Durch die Zusammenarbeit mit der Biotopverbund-Managerin Anna Gasperl aus der Modellregion „NaturVerbunden Südoststeiermark“ und der Grünraumgestaltung Forstdienst GmbH entstand das erste Trittsteinbiotop im Betrieb. Dieses liegt in der Entwicklungszone des UNESCO Biosphärenparks „Unteres Murtal“ und bietet Lebens- und Erholungsräume für Kund:innen, Mitarbeiter:innen sowie für typische Tiere, Pflanzen und Pilze des Biosphärenparks.

Biodiversitätsinsel als Highlight

Die Biodiversitätsinsel ist ein Blickfang und bietet abwechslungsreiche Nischen für verschiedene Arten. Eine Käferburg gibt Totholzbewohnern wie Moschusbock und Hirschkäfer Schutz, während die heimischen Sträucher Schlehdorn, Schneeball und Hasel, Neuntöter, Igel und Haselmaus Nahrung und Unterschlupf bieten. Die Sträucher dienen aber gleichzeitig auch als nützlicher Sichtschutz für den Bankomat-Bereich. Seltene Wildbienen finden offene Sandflächen und Eidechsen genießen die Wärme am Sonnendeck.

Naturschutz- und Klimawandelanpassungsmaßnahme gehen Hand in Hand

Bunte Blüten können den ausgewachsenen Segelfalter anlocken, während Schlehdorn-Blätter seinen Raupen Futter bieten. Typische Bäume der Region wie Stieleiche, Hainbuche, Felsenbirne und Mostbirne spenden Schatten und Kühle.

Damit sich diese Naturoase entfalten kann, wird die Wiese seltener gemäht – so finden Insekten und Vögel Nahrung und die Pflanzen können ihre volle Schönheit entfalten. Zwischen Rasengittersteinen ist Platz für Pionierpflanzen wie die Rote Taubnessel und für ein langsames Versickern des Regenwassers.

Modellregion „NaturVerbunden Südoststeiermark“

Verbesserung des Biotopverbundes im Stiefingtal

In der Kleinregion Stiefingtal entstehen mit Unterstützung von Land Steiermark und der Europäischen Union unterschiedlichste Trittsteinbiotope. Neben dem Schutz anderer Tierarten wird v.a. Lebensraum für Rebhühner und Amphibien geschaffen und erweitert.

Förderung der Artenvielfalt im Stiefingtal

Um die Biodiversität zu fördern und seltene Arten zu schützen hat sich das Stiefingtal zum Ziel gesetzt, neue Kleinlebensräume als Trittsteine in der Landschaft anzulegen, um eine Ansiedelung und Ausbreitung von Tieren und Pflanzen zu ermöglichen.

Im Rahmen des Projekts werden 14 kleinere Amphibientümpel errichtet und ein größerer Amphibienteich wird wiederhergestellt. Eine Blumenwiese wird angelegt und Streuobstbäume werden gepflanzt. Hecken sollen die verschiedenen Lebensräume miteinander verbinden. Dadurch werden sich seltene Arten ansiedeln und hoffentlich von dort aus weiter ausbreiten, denn durch die Vernetzung von Land- und Wasser-Lebensräumen entstehen wichtige Wanderrouten für Tiere und Pflanzen.

Kleinlebensräume als wichtige Trittsteine

Breite Wiesenflächen, Hecken, Baumbestände und Wasserflächen sich wichtige Elemente in einer vielfältigen Landschaft und Teil eines intakten Ökosystems. Für viele Tiergruppen wie Wild, Vögel, Amphibien, Reptilien und Insekten dienen solche Landschaftselemente als bedeutsame kurzfristige oder langfristige Lebensräume.

Die Maßnahmen im Rahmen des Projekts tragen auch zur Verbesserung des Klimas bei, denn die zusätzlichen Tümpel, Hecken, Bäume und Wiesenblumen speichern Kohlenstoff, produzieren Sauerstoff und kühlen die Umgebungsluft über Verdunstung ab.

Verbesserung des Biotopverbundes in Ragnitz

In der Gemeinde Ragnitz im Stiefingtal befindet sich mit der Piepsilacke ein äußerst wertvoller Lebensraum. Daneben liegt ein landwirtschaftlich genutzter Acker. Die Gemeinde Ragnitz kauft diesen mit Unterstützung von Land Steiermark und Europäischer Union und wandelt ihn in weiterer Folge in eine feuchte Magerwiese um. Dadurch entsteht eine Pufferzone zwischen der Piepsilacke und den umliegenden Äckern.

Biotop Piepsilacke

Der nahe Bach, der Amphibientümpel und die Magerwiese bilden ein wertvolles Biotop. Viele Tiere wie Wild, Vögel, Amphibien, Reptilien und Insekten finden hier einen Lebensraum und Nahrung. Bei der Piepsilacke siedeln sich seltene Arten an und breiten sich von dort aus weiter aus. Die Gemeinde Ragnitz mäht die Wiese erst ab Ende Juni. Pflanzen und Tiere wie die Wiesen-Margeriten, Acker-Witwenblumen, die Gewöhnliche Schafgarbe und Feld- und Wiesenvögel wie Kiebitz, Rebhuhn und Braunkehlchen profitieren von dieser späten Mahd.

Bekämpfung invasiver Neophyten

Auf der anderen Seite der Piepsilacke wächst leider der Japanische Staudenknöterich. Diese Pflanze ist ein invasiver Neophyt. Sie breitet sich unkontrolliert aus und nimmt den heimischen Pflanzen wertvollen Lebensraum weg. Die Berg- und Naturwacht mäht den Japanischen Staudenknöterich als Bekämpfungsmaßnahme siebenmal jährlich. Im Rahmen des Projekts pflanzt die Gemeinde Ragnitz an dieser Stelle heimische Sträucher. Diese wachsen schnell und verdrängen so hoffentlich den Japanischen Staudenknöterich.

Biotopverbund Stiefingtal

Durch die Anlage von Trittsteinbiotopen wird der Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten erweitert und vielfältiger. Diese sind dadurch weniger anfällig gegenüber äußeren Einflüssen, denn die Vernetzung von verschiedenen Biotopen verringert die zu überwindende Distanz und mildert die negativen Auswirkungen der Klimakrise ab.

Kleinlebensräume in Kindergärten und Schulen

Die Gemeinden des Stiefingtales legen im Rahmen des von Land Steiermark und EU geförderten Projektes in acht Gärten und Pausenhöfen in Schulen und Kindergärten unterschiedliche kleine Trittsteinbiotope an, z.B. artenreiche Wiesenstreifen, Hecken für Vögel und Insekten, Einzelbäume, Steinhaufen, Wildkräuterbeete usw. Im Unterricht lernen die Kinder und Jugendlichen zuerst, was ein Biotopverbund ist. Gemeinsam mit der Berg- und Naturwacht errichten sie dann die verschiedenen Lebensräume. Ein Leitfaden für die Bevölkerung, wie diese leicht nachzubauen sind, wird ebenso erstellt.

Exkursionen zu Amphibientümpeln

Weiters werden Exkursionen zu im Rahmen eines weiteren Projektes neu errichteten Amphibientümpeln angeboten. Biologen führen bei diesen Tümpeln ein Monitoring durch. Sie zählen die unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten und beobachten, wie sich diese im Laufe der Jahre verändern.