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Biodiversitätspreis „Silberdistel“ 2025

Seit 2021 zeichnet die „Silberdistel“ – der M. & W. Graf Biodiversitätspreis des Landes Steiermark – herausragende Projekte zum Schutz und zur Förderung der steirischen Biodiversität aus. Auch 2025 wird dieser Preis verliehen, und erstmals gibt es die neue Kategorie „NaturVerbunden“, die sich auf den Biotopverbund fokussiert – eine tolle Chance, innovative Projekte sichtbar zu machen!

Wenn du ein Vorzeigeprojekt hast, das sich für die Artenvielfalt in der Steiermark einsetzt, nutze diese großartige Gelegenheit, deine Ideen einem breiteren Publikum vorzustellen und Unterstützung zu gewinnen. Informiere dich über die spezifischen Kriterien und Fristen auf der offiziellen Website des Preises.

Reiche dein Projekt bis zum 28. Februar 2025 ein und sichere dir die Chance auf den 1. Preis und € 2.500,-.

Jetzt Projekte einreichen: www.silberdistel.at

Gemeindeflächen als Mosaiksteinchen im Biotopverbund

Gemeinden können einen bedeutenden Beitrag für den Biotopverbund leisten. Öffentliche Flächen, die als Gemeindebiotope Möglichkeiten für Rückzug, Fortpflanzung oder Nahrung bereitstellen, werden zu Mosaiksteinchen im Steiermark-weiten Verbund von naturnahen Lebensräumen. Davon profitieren Insekten, Amphibien, Vögel und auch Säugetiere enorm.


Im Rahmen des Projekts „Unsere Gemeindebiotope – Naturvielfalt und Biotopverbund in steirischen Gemeinden“ unterstützt das ökologische Planungsbüro ÖKOTEAM in Graz Gemeinden dabei, das Bewusstsein für den Wert des Biotopverbundes zu stärken. 20 Gemeinden erhalten eine individuelle Beratung zur Anlage und Pflege von (Klein-)Lebensräumen auf ihren öffentlichen Flächen. Auch Schüler:innen und Gemeindemitarbeiter:innen werden eingebunden und begleitend Informationen bereitgestellt.


Mehr Details zum Projekt „Unsere Gemeindebiotope“, das durch die EU und das Land Steiermark (Naturschutz) gefördert wird, erhalten sie hier: Informationsblatt Gemeindebiotope


Wenn Sie als interessierte Gemeinde mitmachen wollen, um eine individuelle Beratung zu erhalten, melden Sie sich bis 28. Februar 2025 beim ÖKOTEAM!


Kontakt per E-Mail unter friesenbichler@oekoteam.at oder friess@oekoteam.at
Telefonische Gemeinde-Hotline unter 0316 351650.

Vielfalt im Schulgarten – mach mit!

Artenverlust und Bodenversiegelung sind in aller Munde.
Gleichzeitig verbringen wir immer mehr Zeit in Innenräumen und mit digitalen Medien. Das Naturdefizidsyndrom ist allgegenwärtig.

Ein ökologisch gestalteter Schulgarten kann dem nachhaltig entgegenwirken und mehr: Er ist Erholungsraum, er dient zum Entdecken unserer Flora und Fauna, er ist ein wertvoller Beitrag zum Natur- sowie Klimaschutz und er ist ein wichtiger Aspekt des steirischen Biotopverbundes.

Nun haben Schulen die Gelegenheit, ihren Schulhof „grüner“ zu machen. 

Im Rahmen des soeben gestarteten Projektes „Vielfalt im Schulgarten“ – gefördert vom Land Steiermark und von der EU – sind alle steirischen Volksschulen zur Teilnahme eingeladen. Aus allen Einsendungen werden vier Schulen ausgewählt und anschließend bei der nachhaltigen Gestaltung ihrer Freiflächen begleitet.

Alle steirischen Volksschulen haben die Möglichkeit, sich für die Teilnahme bis spätestens 30. November zu bewerben. Es entstehen keine Teilnahmekosten.

Hier geht es zur gesamten Ausschreibung und zum Bewerbungsbogen!

Die konkreten Angebote sind unter anderem:

  • Gemeinsam mit den Schulklassen wird der Schulgarten nachhaltig, ökologisch und ansprechend gestaltet.
    Dafür wird es an jeder Schule gemeinsam mit zwei Schulklassen jeweils fünf Gartenworkshops geben.
  • Drei gemeinsame Vernetzungstreffen der projektverantwortlichen Pädagoginnen und Pädagogen aller vier teilnehmenden Schulen.
  • Abschluss-Präsentation im April 2026 an jeder teilnehmenden Schule inkl. Verleihung der Natur im Garten-Schulplakette.
  • Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit: Die Schulen werden bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und ebenso werden die Aktivitäten über die Naturschwärmerei öffentlichkeitswirksam nach außen getragen.

Teilnahmevoraussetzungen für Schulen:

  • Die Schule hat den Wunsch, den Schulhof grüner und lebendiger zu machen.
  • Motivierte und engagierte Lehrpersonen mit Interesse und Liebe zum Garten und zur Natur, welche auch über den Projektzeitraum hinaus das Gärtnern mit Kindern an der Schule vorantreiben möchten.
  • Grünfläche: Eine vorhandene (unversiegelte) Freifläche, welche von der Schule bepflanzt und benutzt werden kann.
  • Teilnahmeberechtigt sind alle steirischen Volksschulen.

Kontakt:
Naturschwärmerei – Verein zur Förderung der Artenvielfalt
post@naturschwaermerei.at, Tel. 0699 81 29 10 87
www.naturschwaermerei.at/vielfaltimschulgarten

„Mein Fleckerl Natur“ Trittsteinbiotopkatalog

Das im Rahmen der von Ursula Lackner gestarteten Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ erstellte Praxishandbuch „Mein Fleckerl Natur“ stellt eine Anleitung zur Umsetzung von Maßnahmen für mehr Biodiversität dar und informiert außerdem über Förderungsmöglichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen. Dieses Nachschlagewerk unterstützt dadurch alle Steirerinnen und Steirer dabei, selbst einen aktiven Beitrag zum Natur- und Klimaschutz zu leisten.

In dem Praxishandbuch wird erklärt, wie alle Steirer:innen der Natur unter die Arme greifen und eigenständig Kleinstlebensräume anlegen können. Dabei ist es wichtig, auf die Bedürfnisse der verschiedenen Arten einzugehen: Ein Siebenschläfer, eine Ringelnatter, ein Rothirsch und eine Steinhummel haben beispielsweise ganz unterschiedliche Anforderungen an Größe und Ausstattung ihrer Lebensräume. In einer optimal verbundenen Kulturlandschaft sollten daher viele verschiedene Trittsteinbiotope vorhanden sein, um den Arten eine Ausbreitung und langfristiges Überleben zu ermöglichen. Neben der Anleitung zur Umsetzung von Maßnahmen für mehr Biodiversität wird außerdem über Förderungsmöglichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen informiert.

Gedruckte Exemplare können unter der E-Mail-Adresse: 
office@naturpark-suedsteiermark.at bestellt werden.

Job: Biotopverbundmanager*in Modellregion Obersteiermark West

Die Regionalmanagement Murau Murtal GmbH ist der Netzwerkknoten und die Entwicklungsagentur für eine integrierte nachhaltige Regionalentwicklung. Zur Abwicklung des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes in der Region stützt sie sich auf die regionale Entwicklungsstrategie, in welcher unter anderem der Ressourcen- und Klimaschutz verankert sind. Um diese Ziele zu erreichen, soll ein Netzwerk – vor allem von Lebensräumen, aber auch von Menschen aufgebaut werden, mit dem auf Basis der Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ ein regionaler Biotopverbund entstehen soll. Dazu baut die Region Murau Murtal GmbH mit Unterstützung des Landes Steiermark ein Biotopverbundmanagement auf.

Job: Biotopverbundmanager*in Modellregion Südoststeiermark

Das Vulkanland verfolgt die Vision Zukunftsfähigkeit 2040 menschlich, ökologisch wirtschaftlich. Für den ökologischen Bereich sieht die regionale Entwicklungsstrategie dafür zahlreiche Maßnahmen für einen intakten Lebensraum vor. Zur Unterstützung dieser Maßnahmen soll ein Netzwerk vor allem von Lebensräumen, aber auch von Menschen aufgebaut werden, mit dem auf Basis der Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ ein regionaler Biotopverbund umgesetzt wird. Dafür sucht die Region Südoststeiermark. Steirisches Vulkanland mit dem Land Steiermark ein Biotopverbundmanagement vor Ort.

Job: Biotopverbundmanager*in Modellregion Südweststeiermark

Die Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH sucht DICH als Biotopverbundmanager*in für die Region Südweststeiermark

Die Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH ist der Netzwerkknoten und die Entwicklungsagentur für eine integrierte nachhaltige Regionalentwicklung in der Südweststeiermark (Leibnitz und Deutschlandsberg). Neben der hauptverantwortlichen Abwicklung des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes in der Region, sind unter dem Dach der GmbH auch der Naturpark Südsteiermark und zwei LEADER Aktionsgruppen vereint. Die regionale Entwicklungsstrategie sieht im Leitthema Klima und Umwelt zahlreiche Maßnahmen gegen Flächenverbrauch, zur Natur- und Kulturlandschaftspflege, zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Klimawandelanpassung vor. Um diese Ziele zu erreichen, soll ein Netzwerk – vor allem von Lebensräumen, aber auch von Menschen – aufgebaut werden, mit dem auf Basis der Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ ein regionaler Biotopverbund entstehen soll. Dazu sucht die Region Südweststeiermark mit dem Land Steiermark ein Biotopverbundmanagement vor Ort.

Erklärung und Infos. Was ist ein…

Biotopverbund

Dieses Naturnetzwerk, auch Biotopver­bund genannt, dient dazu, die Mobilität von Pflanzen und Tiere zwischen isolierten oder fragmentierten Lebensräumen zu verknüpfen und einen Austausch der Arten zu ermöglichen. Dieser Austausch ist entscheidend für die genetische Vielfalt, die Anpassungsfähigkeit von Populationen aber auch für die Stabilität von Ökosystemen.

Kernlebensraum

Ein Kernlebensraum bezeichnet den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Fast jeder Kernlebensraum hat seine eigene Flora und Fauna. Gibt es zwischen diesen Lebensräumen „Überbrückungen“ spricht man von einem Biotopverbund.

Korridor

Die Vernetzung von isolierten Lebens­räumen ermöglicht den Austausch von Arten. Korridore sind Ver­bindungs­strukturen, die Kernlebens­räume miteinander verknüpfen.

Trittstein

Trittsteine ermöglichen dabei als kleine Flächen oder Überbrückungs­elemente eine Besiedelung, können aber auch Zwischenstation oder Zufluchtsort zwischen Lebensräumen sein.

Chronologie der Meilensteine und Projekte

Von den aktuellen Maßnahmen bis zu den Anfängen. Werfen wir einen Blick zurück auf mehr als 40 Jahre Engagement für einen Biotopverbund.

Naturverbunden Steiermark

Die Initiative „NaturVerbunden Steiermark” wurde Anfang des Jahres 2023 ins Leben gerufen und wird auf Initiative von Umweltlandesrätin Ursula Lackner von unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren entwickelt. Das gemeinsame Ziel ist, den Biotopverbund zu bewahren und wo es notwendig ist, Biotope wiederherzustellen. Im Rahmen einer Fachtagung im Juni 2023 fand eine umfangreiche Abstimmung mit verschiedenen Organisationen statt. Diese vielfältige Gruppe umfasst die Landwirtschaftskammer, Steirische Jagd, Städte- und Gemeindebund, Naturschutzbund Steiermark, Berg- und Naturwacht sowie die Naturparke Almenland, Steirische Eisenwurzen, Zirbitzkogel-Grebenzen, Sölktäler, Südsteiermark, Pöllauer Tal und Mürzer Oberland. Das übergeordnete Ziel besteht darin, verbundene Lebensräume in der Steiermark zu schaffen.

Der Wald als Trittsteinbiotop

Mit einer Waldfläche von 61 Prozent hat die Steiermark als waldreichstes Bundesland Österreichs eine enorme Bedeutung für die biologische Vielfalt. Um die Vernetzung der Wälder zu fördern, hatten Waldbesitzer und -besitzerinnen bis September 2023 die Möglichkeit, verschiedene Flächen mit besonderem Wert für die Biodiversität als Trittsteinbiotope dem Bundesforschungszentrum für Wald im Rahmen einer entgeltlichen Außernutzungsstellung zu melden. Die Trittsteinbiotope werden wissenschaftlich begleitet und untersucht. Die Ziele der Projekte „connectPlus“ und „connectforBio“ sind darauf ausgerichtet, den Erhalt von Trittsteinbiotopen sowie die Vernetzung von Waldlebensräumen zu verbessern und die biologische Vielfalt im Wald zu erhalten.

Weitere Informationen zu den Projekten unter: https://trittsteinbiotope.at/

Wasserrahmenrichtlinie der EU

Mit der im Jahr 2000 in Kraft getretenen Wasserrahmenrichtlinie der EU wurde ein weiterer Meilenstein für den Naturschutz gesetzt. Sie betrachtet alle Gewässer in ihrer Gesamtheit als Lebensräume. Das Ziel besteht darin, eine länderübergreifende und nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser und die Erhaltung der ökologischen Funktionsfähigkeit der Gewässer als Ökosysteme zu bewahren. Die Wasserrahmenrichtlinie strebt an, den Trend der Zerstörung von Gewässerökosystemen umzukehren, indem beispielsweise in Gewässern wieder möglichst naturnahe Strukturen wiederhergestellt werden, um das Überleben von Tieren und auch Pflanzen zu ermöglichen. Bis 2027 müssen die Gewässer einen guten ökologischen Zustand erreichen.

Naturnetzwerk Oststeiermark

Der Startschuss für das Projekt Naturnetzwerk Oststeiermark der Regionalentwicklung Oststeiermark fiel im Jahr 2021. Ziel des Projekts ist es, eine breite Begeisterung in der Bevölkerung zu wecken und Flächen mit ökologischer Nutzung in das Netzwerk einzubringen. So sollen wertvolle Naturschutzflächen miteinander verbunden werden. Dazu stehen auch naturschutzfachliche Hilfe sowie Vorzeigebeispiele zur Verfügung.

Weiterführende Informationen unter https://oststeiermark.at

Lebensraumvernetzung Österreich

Im Jahr 2015 wurde das Projekt „Lebensraumvernetzung Österreich“ mit einer bundesweiten Datensammlung gestartet. Das Ziel bestand darin, Akteurinnen und Akteure auf dem Gebiet der Lebensraumvernetzung zusammenzuführen, um einen vernetzten Lebensraum gemeinsam zu sichern. Auf der Website lebensraumvernetzung.at finden sich Geodaten sowie Informationen zu bekannten Projekten im Bereich Lebensraumvernetzung. Zusätzlich gibt es eine 2022 entstandene Karte, die die wichtigsten Lebensraumkorridore in Österreich visualisiert.

Weiterführende Informationen unter https://lebensraumvernetzung.at/

Ökoflächen im Zuge von Flurbereinigungsverfahren

Die sogenannten Ökoflächen, die im Zuge von Flurbereinigungs- und Zusammenlegungsverfahren von landwirtschaftlichen Nutzflächen nach Vorgabe der Agrarbezirksbehörde speziell als Biotopverbund entwickelt und angelegt werden, haben sich zum Vorzeigeprojekt entwickelt. Ökoflächen sind teils rechtlich gesicherte, geschützte Landschaftsteile und können einen wesentlichen Beitrag in der Aufwertung der Kulturlandschaft leisten. Im Jahr 2003 wurde diese Praktik mit dem Umweltschutzpreis des Landes Steiermark ausgezeichnet, insbesondere für die Schaffung eines Biotopverbundsystems in Pölten im Bezirk Südoststeiermark. Die Bestrebungen reichen aber viel weiter zurück. Seit 1985 werden Ökoflächen als ökologische Ausgleichsflächen in der Natur etabliert. Der Ökologe der Agrarbezirksbehörde, Mag. Helmut Ulf Jost, spielt bei diesen Bemühungen eine federführende Rolle.

Natura-2000-Gebiete

Mit dem EU-Beitritt im Jahr 1995 hat sich Österreich dazu verpflichtet, sogenannte Natura-2000-Gebiete festzulegen. Dieses länderübergreifende Netzwerk an Schutzgebieten wurde ins Leben gerufen, um wildlebende heimische Pflanzen- und Tierarten sowie ihre natürlichen Lebensräume zu schützen. Die rechtlichen Grundlagen dazu sind in der Vogelschutzrichtlinie sowie der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verankert. In der Steiermark gibt es bisher 61 dieser Europaschutzgebiete, acht sind zuletzt im Jahr 2021 dazugekommen.

Erste Anläufe

Die Zerstörung natürlicher Lebensräume ist einer der Hauptgründe für den Rückgang der Artenvielfalt. Bestrebungen, diesen Verlust durch Vernetzung von Biotopen zu stoppen, gibt es in der Steiermark bereits seit den frühen 80er-Jahren durch Univ.-Doz. Dr. Johannes Gepp. Seither wurden viele Anläufe und Ideen des Naturschutzbund Steiermark verfolgt, um ein Biotopverbundsystem zu etablieren. So kauft der Naturschutzbund seit Jahrzehnten Trittsteinbiotope, um Flächen zu sichern und zu schützen.