Wir sind
NaturVerbunden
Steiermark
Gemeinsam für die Artenvielfalt
Wir sind mit der Natur verbunden. Geht es ihr gut, geht es uns gut. Damit das so bleibt, braucht es artenreiche Lebensräume und lebendige Landschaften, die in ihrer Vielfalt gedeihen dürfen. Das sind die kleinen und großen Naturjuwele der Steiermark, wahre Schätze der Biodiversität, die wir mit unserer Arbeit im Rahmen der Initiative „Naturverbunden Steiermark“ entwickeln, erhalten und verbinden möchten.
Dazu haben wir die Kampagne „Wir sind NaturVerbunden“ ins Leben gerufen. Wir möchten zeigen, wo sich Menschen mit unterschiedlichstem Hintergrund bereits für eine artenreiche Natur engagieren. Und so das Bewusstsein für den Erhalt wertvoller Lebensräume zu stärken und zum aktiven Mitmachen zu inspirieren.
Ob insektenfreundlicher Garten oder Biotopverbund in der Gemeinde: Unter dem Hashtag #naturverbundensteiermark kann jeder Steirerin und jeder Steirer ihr Engagement zeigen und damit andere inspirieren. Regelmäßig werden die eindrucksvollsten Beiträge gekürt und Tipps gegeben, wie man selbst etwas bewegen kann – ganz nach dem Motto „Kleine Taten, große Wirkung!“.
Modellregionen
Vernetzte Lebensräume mit regionaler Stärke
Vier steirische Modellregionen schaffen durch einen Biotopverbund vernetzte Lebensräume! Mit der Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ zeigen die Regionen Oststeiermark, Südoststeiermark, Südweststeiermark und Obersteiermark West, wie Mensch und Natur besser „miteinander“ können. Was es dazu braucht? Ein starkes Netzwerk aus Gemeinden, Betrieben und Expertinnen sowie Experten – und das „Grüne Herz“ am richtigen Fleck. Jede Region setzt einzigartige Maßnahmen, von der Rettung alter Obstsorten bis zur nachhaltigen Almbewirtschaftung, um den Biotopverbund in ihre eigenen Strukturen und die Naturverbundenheit im Selbstverständnis der hier lebenden Menschen zu verankern.
Modellregion
Obersteiermark West
Mit 15 Naturschutzgebieten und dem Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen beweist die Obersteiermark West, dass Natur nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Anfassen ist. Hier wird Artenvielfalt erlebbar – durch innovative Projekte und den Schutz der Kulturlandschaft. Umwelt und Wirtschaft arbeiten in den Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) und Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) Murau und Murtal Hand in Hand. Mit Projekten wie der Renaturierung des Hörfeldmoors und der Wiederbelebung alter Obstsorten wird echte Veränderung vorangetrieben – und Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht!
Modellregion
Oststeiermark
Die Oststeiermark vereint „Wildnis“ mit Weitsicht und Artenvielfalt mit klugen Köpfen. Mit 14 Naturschutzgebieten und mutigen Projekten lebt die Modellregion vor, wie Mensch und Natur im Gleichschritt vorangehen können. Ob in der Raabklamm oder im Pöllauer Tal: Die Liebe der Menschen zu ihrer Region wird hier spürbar und erlebbar. Seit 2022 sorgt die Initiative „NaturVerbunden – NaturNetzwerk Oststeiermark“ für nachhaltige Projekte, von der Wiese bis in die Stadt. Flüsse werden renaturiert, Kulturlandschaften bewahrt – die Oststeiermark ist eine Region, die zeigt, wie wir mit unserer Umwelt umgehen sollten.
Modellregion
Südoststeiermark
Die Südoststeiermark, auch bekannt als Steirisches Vulkanland, ist weit mehr als nur ein hübsches Postkartenmotiv. Mit neun Naturschutzgebieten, dem Biosphärenpark Unteres Murtal und vielen weiteren Initiativen gelingt es der Region Nachhaltigkeit und Fortschritt unter einen „grünen Hut“ zu bringen. Man setzt auf die Vernetzung von Naturschutz, Wirtschaft und Politik, um zukunftsweisende Projekte wie die #mochmas-Initiative oder klimafittes Wassermanagement zu fördern. Und ganz nebenbei entsteht so ein Bewusstsein für das, was wirklich zählt: die natürlichen Schätze der Region auch für kommende Generationen zu bewahren.
Modellregion
Südweststeiermark
Still und heimlich hat sich die Südweststeiermark zur grünen Kraftregion entwickelt: 19 Naturschutzgebiete und eine Landschaft zum Verlieben – mit sanften Hügeln, bunten Wiesen und vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten. Am „Grünen Tisch“ treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Landwirtschaft und Umweltschutz nicht nur zum Plaudern, sondern zum Tun. Mit Projekten wie der Wiesensaatgutvermehrung und Streuobstpflege werden Pflanzen und Ideen zum Blühen gebracht. Und das Beste: Jede und jeder kann mitmachen und die Zukunft der Südweststeiermark mitgestalten – mit eigenen Ideen, Zusammenhalt und ganz viel Herzblut.
Aktuelles
Veranstaltungen
Inhalt
Wir befinden uns in einer Biodiversitätskrise: Natürliche Lebensräume schwinden und der genetische Austausch zwischen Biotopen wird schwieriger.
Was kann eine Gemeinde dagegen tun? Diese Frage stellte sich die Marktgemeinde Rankweil in Vorarlberg. Aufbauend auf der Fachgrundlage Biotopverbund Rheintal entwickelten sie den Maßnahmenplan Biotopverbund Rankweil. Dieser Plan umfasst Maßnahmen zur besseren Vernetzung der Biotope und wird in den nächsten Jahren umgesetzt.
Katrin Ehrenbrandtner, die das Projekt seit drei Jahren begleitet, stellt im Webinar den Weg zum Maßnahmenplan, die Herausforderungen und konkrete Maßnahmen vor.
Von Fließgewässern über Gehölze bis zu Straßenbegleitgrün wird ein klarer Weg zur Vernetzung der Lebensräume aufgezeigt. Seien Sie dabei und erfahren Sie, wie Rankweil aktiv gegen die Biodiversitätskrise vorgeht!
Ziel
Das Webinar zeigt auf wie ein Biotopverbund auf Gemeindeeben aufgebaut und verbessert werden kann und wie eine Gemeinde aktiv gegen die Biodiversitätskrise vorgeht. Die Teilnehmer:innen erfahren welche Maßnahmen für einen guten Biotopverbund in Gemeinden gesetzt werden können und auf welche Faktoren es dabei ankommt.
Anmerkung
Die Veranstaltung wird über Zoom abgehalten. Die Zugangsdaten werden bei der Anmeldung übermittelt.
Anmeldung erbeten bis einen Tag vor der Veranstaltung!
Termin
Dienstag, 12. November 2024, 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Preis
Teilnahme frei!
Inhalt
Mit ihren abwechslungsreichen Natur- und Kulturlandschaften bietet die Steiermark unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Doch die durch uns Menschen zunehmend verursachte Landschaftszerschneidung macht ihnen das (Über)Leben schwer. Zum Erhalt und Schutz der Artenvielfalt ist ein zusammenhängendes Netz an Lebensräumen unerlässlich!
Um ein solches „Naturnetzwerk“ zu gewährleisten bzw. auszubauen, hat das Naturschutzressort des Landes gemeinsam mit zahlreichen Partner:innen die Initiative „Naturverbunden Steiermark“ (https://naturverbunden-steiermark.org/) gestartet. Ein breites Bündnis – bestehend aus diversen Naturschutzorganisationen, der Landwirtschaftskammer, Jägerschaft, Städte- und Gemeindebund, verschiedenen Abteilungen des Landes u.v.m. – verfolgt das Ziel Lebensräume (wieder besser) miteinander zu vernetzen und damit unser eigenes Wohlergehen zu sichern.
Ziel
Das Webinar informiert über die im Rahmen der landesweiten Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ getroffenen sowie geplanten Maßnahmen und gibt Antworten auf u.a. folgende Fragen: Was ist ein Biotopverbund und warum ist dieser zum Erhalt der Artenvielfalt wichtig? Inwiefern profitieren wir Menschen davon und wie kann ich mich als interessierte Person einbringen? Wie kann die Initiative mich dabei unterstützen?
Anmerkung
Die Veranstaltung wird über Zoom abgehalten. Die Zugangsdaten werden bei der Anmeldung übermittelt.
Anmeldung erbeten bis einen Tag vor der Veranstaltung!
Termin
Dienstag, 19. November 2024, 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Preis
Teilnahme frei!
Inhalt
Unterschiedliche Kleinlebensräume fungieren im Biotopverbund als Trittsteinbiotope für unterschiedliche Pflanzen- und Tierarten. Sie sind Extensiv-Lebensräume und damit Nahrungsfläche oder Jagdrevier, Ruheplatz oder Nachtquartier oder dienen einfach Arten zeitweilig zum Ausrasten oder als Deckung und Rückzugsraum. Selbst mit kleinen und kleinsten Flächen kann ein Beitrag zur Naturvielfalt geleistet werden, jeder Trittstein zählt. Und der Effekt auf die Artenvielfalt ist in aller Regel auch für Naturbeobachter:innen von Kleinflächen erkenn- und sichtbar. Nur wenige Quadratmeter große Staudenbeete, Totholzstapel oder Blühflächen können bei richtiger Standortwahl und Anlage dauerhafter Lebensraum für Kleintiere sein. Außerdem wird dadurch die Landschaft bunter und lebendiger. Als Hilfestellung für die Umsetzung ist ein Praxis-Handbuch des Naturparks Südsteiermark, gefördert vom Land Steiermark, Naturschutz, frisch erschienen.
Ziel
Der neue „Trittsteinbiotopkatalog“ wird vorgestellt und Grundwissen zur richtigen Anlage und Pflege von artenreichen Wiesen, Blühflächen, Teichen, Totholz- und Steinelementen vermittelt.
Anmerkung
Die Veranstaltung wird über Zoom abgehalten. Die Zugangsdaten werden bei der Anmeldung übermittelt.
Anmeldung erbeten bis einen Tag vor der Veranstaltung!
Termin
Montag, 25. November 2024, 18:00 Uhr
Preis
Teilnahme frei!
Inhalt
Die Renaturierung von Mooren ermöglicht es, vielfältige Ziele zu erreichen. Synergieeffekte ergeben sich unter anderem aus Klima- und Hochwasserschutz sowie der Wiederherstellung heimischer Lebensräume und Artengemeinschaften. Flankierend zu den Wiedervernässungsmaßnahmen leistet die Kulturlandschaftspflege auf Niedermoorflächen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.
Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen (Bayern) wurden im Rahmen der „Tölzer Moorachse“ 379 ha Moorflächen renaturiert. Im Webinar wird ein Überblick über die umgesetzten Renaturierungsmaßnahmen, Techniken und Synergieeffekte gegeben.
Ziel
Erwerb von Wissen über die Bandbreite, Techniken und Synergien von Moorrenaturierungsmaßnahmen.
Anmerkung
Die Veranstaltung wird über Zoom abgehalten. Die Zugangsdaten werden bei der Anmeldung übermittelt.
Anmeldung erbeten bis einen Tag vor der Veranstaltung!
Termin
Mittwoch, 27. November 2024, 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Preis
Teilnahme frei!
“Wir Menschen brauchen die Natur.
Dort, wo Bäume ihre Äste gegen den Himmel strecken, Flüsse in die Ferne mäandern, Vögel durch die Lüfte gleiten, da sind wir Teil des großen Ganzen.“
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#naturverbundensteiermark
Online
für mehr Natur Verbundenheit
Ein Netzwerk an Menschen, das die Verbundenheit mit der Natur antreibt, schafft durch einen Biotopverbund vernetzte Lebensräume in der Steiermark.
Wir Menschen brauchen die Natur. Dort, wo Bäume ihre Äste gegen Himmel strecken, Flüsse in die Ferne mäandern, Insekten durch die Lüfte schwirren, da sind wir Teil des großen Ganzen. Vorstellbar wie ein Mosaik des Lebens, wo wir wahrnehmen, eine Einheit spüren und naturverbunden sind.
Diese Naturverbundenheit spielt auch bei jenen Akteurinnen und Akteuren eine Rolle, die es sich zum Ziel gesetzt haben, mit dem Projekt Biotopverbund wertvolle Lebensräume in der Steiermark zu erhalten, neue zu schaffen und diese zu pflegen.
Statements Träger derInitiative
Ursula Lackner
Um unsere Kultur- und Naturlandschaften, ihre Schönheit, Vielfalt und Funktionsfähigkeit auch für kommende Generationen erhalten zu können, sind intakte Ökosysteme unabdingbar. Mit der Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ verfolgen wir gemeinsam das Ziel, Lebensräume künftig wieder besser miteinander zu vernetzen, sodass die dort vorkommenden Tiere und Pflanzen gesunde Bestände aufbauen können und damit uns die Ökosystemleistungen der Natur wie klares Wasser, saubere Luft, Bodenfruchtbarkeit, Bestäubung & Co. auch weiterhin zur Verfügung stehen. So wirken wir aktiv dem Klimawandel und der Biodiversitätskrise entgegen und sorgen dafür, dass unsere eigene Lebensgrundlage sichergestellt ist.
Anton Lang
In der Steiermark haben wir das große Glück eine wunderschöne und vielfältige Naturlandschaft vorzufinden. Angesichts des Klimawandels ist es unsere Pflicht unsere einzigartige Natur auch für kommende Generationen zu erhalten. Als Landesregierung haben wir in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir den Klimaschutz ressortübergreifend denken. Diese Initiative ist ein weiterer Beweis dafür, weshalb ich mich bei allen Beteiligten sehr herzlich dafür bedanke.
Franz Titschenbacher
Landwirtschaft und Naturschutz gehen erfolgreich gemeinsame Wege. Ein besonders herausragendes Projekt ist das Einsäen von Wildblumen und Kräutern entlang von Gewässern – diese Blühstreifen sind ein Eldorado für Wildinsekten, Nützlinge und Bienen. Wir sind dabei, weitere Projekte wie das Anlegen von Hecken und Blühstreifen gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern auf die Beine zu stellen.
Erwin Dirnberger
Neben der Klimakrise verschlechtert sich auch die Biodiversität, die Signale werden aber oft nicht erkannt. Eine der Ursachen dieser Krise ist die Zerschneidung unserer Landschaften, durch die der notwendige, genetische Austausch für Tiere und Pflanzen erschwert wird. Durch die vom Land Steiermark ins Leben gerufene Initiative „NaturVerbunden – Naturnetzwerk Steiermark“ soll es gelingen, die steirischen Lebensräume wieder besser miteinander zu vernetzen und die Natur zu stabilisieren. Weil damit ein Beitrag zur Lebensqualität in unseren Gemeinden geleistet wird, ist das Projekt auch für den Gemeindebund Steiermark bedeutsam und wird daher von mir gerne unterstützt.
Franz Mayr-Melnhof-Saurau
Die Vernetzung von Lebensräumen ist selbstverständliches Thema des von der Steirischen Jagd flächendeckend geleisteten Wildtiermanagements. Wir verfügen über ein lückenloses Netz an behördlich geprüften Personen mit fundiertem Wissen über regionale Lebensräume und Korridore. Der Lebensraum war seit Jahren Kernthema unserer Aufträge an die Wissenschaft. Das gilt auch für den von der Jagd initiierten Dialogprozess „Wildökologische Raumplanung“. Wir freuen uns sehr, dass unser geschulter und besorgter Blick auf die Wildlebensräume nun auch von unseren Partnern im Biotopverbund mitgetragen wird.
Christian Mairhuber
Für den Landesnaturschutz ist die Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ von enormer Bedeutung, denn leider machen die beiden größten globalen Herausforderungen unserer Zeit – der Klimawandel und die Biodiversitätskrise – auch vor unserem Bundesland nicht Halt! Genau darum haben wir uns dazu entschieden, dem derzeitigen Negativtrend aktiv entgegen wirken zu wollen und die Situation – zumindest im eigenen Wirkungsbereich – zu verbessern. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn wir uns unter anderem alle gemeinsam nachdrücklich darum kümmern, ein landesweites Netzwerk aus miteinander verbundenen Pflanzen-, Tier- und Pilzlebensräumen zu entwickeln und dauerhaft zu erhalten, damit wir auch unseren Enkeln eine schöne, vielfältige und funktionsfähige steirische Kulturlandschaft weitergeben können.
Kurt Wallner
Das Naturnetzwerk Steiermark ist für steirische Städte und Gemeinden von großer Bedeutung, da es die ökologische Vielfalt fördert, Lebensräume vernetzt und die natürlichen Ressourcen schützt. Dies stärkt die Biodiversität, unterstützt den Erhalt bedrohter Arten und verbessert das ökologische Gleichgewicht. Ein intaktes Naturnetzwerk trägt zudem zur nachhaltigen Regionalentwicklung bei, indem es die Lebensqualität der Bewohner steigert, den Tourismus ankurbelt und die Anfälligkeit gegenüber Naturkatastrophen reduziert.
Häufige Fragen zum Thema
Biotopverbund
Ein Biotop bezeichnet den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Das Wort setzt sich aus den griechischen Wörtern bios (Leben) und topos (Ort) zusammen. Fast jeder Biotoptyp hat seine eigene Flora und Fauna. Gibt es zwischen diesen Lebensräumen „Überbrückungen“ spricht man von einem Biotopverbund. Dieses Netzwerk dient dazu, die Mobilität von Pflanzen und Tieren zwischen isolierten oder fragmentierten Lebensräumen zu verknüpfen und einen Austausch der Arten zu ermöglichen. Dieser Austausch ist entscheidend für die genetische Vielfalt, die Anpassungsfähigkeit von Populationen aber auch für die Stabilität von Ökosystemen.
Die Vernetzung von isolierten Lebensräumen ermöglicht den Austausch von Arten. Korridorbiotope sind Verbindungsstrukturen, die Kernlebensräume miteinander verknüpfen. Trittsteinbiotope ermöglichen dabei als kleine Flächen oder Überbrückungselemente eine Besiedelung, können aber auch Zwischenstation oder Zufluchtsort zwischen Lebensräumen sein.
In einer einst reich strukturierten Kulturlandschaft, wie sie in der Steiermark bis in die 80er-Jahre existierte, war dieser Austausch möglich. Doch durch den Nutzungsdruck und menschliche Eingriffe wie Bodenverbrauch, Siedlungs- und Straßenbau, Flächenversiegelung und die Intensivierung der Landwirtschaft wurde dieses Netz zerschnitten. Hecken und Raine wurden vielerorts entfernt, Felder immer größer, durch das Begradigen von Bächen verschwanden Ufergehölze. Auch Streuobstwiesen als wichtige Elemente in der Kulturlandschaft und Horte der Biodiversität wurden zunehmend in Intensivgrünland umgewandelt und die Natur schleichend ausgeräumt. Doch nur wenn wir der Natur Raum geben und naturnahe Flächen entlang von Wäldern, Gewässern, Äckern und Straßen als Verbindungselemente bestehen bleiben, ist ein Austausch zwischen den Biotopen möglich.
Tiere und Pflanzen müssen ihren Weg von einem Lebensraum zum anderen finden. Hecken, Obstalleen, Bachläufe, Böschungen und blühende Wiesenstreifen sind sogenannte Korridorbiotope. Sie verbinden Kernlebensräume, das sind größere Lebensräume, die über längere Zeit unverändert bleiben, miteinander. Aber auch sogenannte Trittsteinbiotope, kleinflächige Bereiche zwischen den Lebensräumen, dienen als Zufluchts- und Rastplätze. Sie machen die Kulturlandschaft durchlässiger und bieten den Tieren auf ihrer Wanderschaft Unterschlupf. Das kann ein Baum, ein Tümpel, Feldgehölz oder auch ein artenreicher und naturnaher Garten sein.
Eine ästhetische Landschaft bedient alle unsere Sinne und trägt zur Lebensqualität und unserem Wohlbefinden bei. Davon profitieren wir alle – unmittelbar vor der eigenen Haustür aber auch der Tourismus. Neben den ökologischen Aspekten einer vielfältigen, schönen Landschaft geht es auch um Ökosystemleistungen. Damit sind sämtliche Faktoren gemeint, die die intakte Natur dem Menschen als Dienstleistung zur Verfügung stellt und die die Grundlage für unser menschliches Dasein bilden. Die Naturlandschaft wirkt in ihren vielfältigen Formen klimatisch ausgleichend, bremst Wind und schützt somit vor Bodenerosionen, speichert und filtert Regenwasser, hilft dem Boden Wasser halten zu können, bindet Stickstoff und speichert Kohlenstoff.
In Bezug auf die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion ist die Bestäuberleistung durch Insekten von enormer Bedeutung. Zudem bilden Insekten eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere. In einem Biotopverbund finden Schmetterlinge, Heuschrecken, Käfer und Co. vielfältige Lebensräume und Entwicklungsmöglichkeiten. Davon profitieren wiederum ihre Fressfeinde wie Vögel, Reptilien und Amphibien. Eine abwechslungsreiche und vernetzte Landschaft bietet verschiedensten Wildtieren Unterschlupf und stellt geschützte Überwinterungsquartiere bereit, zur Freude von Feuersalamander, Laubfrosch oder Igel. Hinter jedem Flurgehölz, jeder Blühfläche, jeder Hecke und jedem Baum stecken Wirkungsmöglichkeiten.
Auf Initiative von Umweltlandesrätin Ursula Lackner wurde das Netzwerk Naturverbunden Steiermark mit wichtigen Partnerinnen und Partnern geknüpft. Hier engagieren sich Akteurinnen und Akteure, die auf den Flächen tätig sind. Organisationen wie Landwirtschaftskammer, Steirische Jagd, Städte- und Gemeindebund, Naturschutzbund Steiermark und Berg- und Naturwacht sowie Naturparke Almenland, Steirische Eisenwurzen, Zirbitzkogel-Grebenzen, Sölktäler, Südsteiermark, Pöllauer Tal und Mürzer Oberland verfolgen gemeinsame Ziele, um die Natur nachhaltig zu schützen. Dadurch wird die Funktionsfähigkeit der steirischen Kulturlandschaft bewahrt und verbessert.
Es gibt viele Möglichkeiten und sehr vieles wird bereits getan. Statt Einheitsrasen sorgen extensiv gepflegte Wiesen für mehr Vielfalt. Diese werden maximal zweimal im Jahr gemäht und das Mahdgut wird abtransportiert. In der Landwirtschaft sind Wiesenbrachen, Blühflächen und Streuobstwiesen wertvoll. Hecken sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft. Sie vernetzen naturnahe Lebensräume und bieten beispielsweise dem Niederwild vom Fasan bis zum Hasen Deckung und Lebensraum. Entlang von wenig befahrenen Straßen und auf ungenutzten privaten oder öffentlichen Flächen haben Blühflächen enormes Potenzial. Totholz spiel nicht nur im Ökosystem Wald eine Rolle, sondern auch im naturnahen Garten, beispielsweise in Form einer Totholzpyramide. Die Anlage von Teichen, Sandarien, Sandstellen und Steinhaufen sind ebenfalls geeignete Projekte, um im Kleinen aktiv werden zu können. So können alle Naturverbundenen, die über Flächen verfügen, ebenfalls Teil dieses Netzwerkes sein.