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Unsere Mission

Vernetzung schaffen, Vielfalt erhalten

Wir sind mit der Natur verbunden. Geht es ihr gut, geht es uns gut. Damit das so bleibt, braucht es artenreiche Lebensräume und lebendige Landschaften, die in ihrer Vielfalt gedeihen dürfen. Das sind die kleinen und großen Naturjuwele der Steiermark, wahre Schätze der Biodiversität, die wir mit unserer Arbeit im Rahmen der Initiative „Naturverbunden Steiermark“ entwickeln, erhalten und verbinden möchten.

Wertevolle Lebensräume für eine lebenswerte Zukunft

So wie wir mit der Natur verbunden sind, so müssen auch Lebensräumen miteinander vernetzt sein. Denn Tiere und Pflanzen brauchen zusammenhängende, lebendige Landschaften, um überleben zu können. Wenn wir unsere Kräfte bündeln und ihnen solche Biotope schaffen, entsteht für uns alle ein Netz aus artenreichen Lebensräumen. Das haben wir uns im Rahmen der Initiative „Naturverbunden Steiermark“ zur Aufgabe gemacht.

Was sind Biotope und warum wollen wir diese vernetzen?

Ein Biotop bezeichnet den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Das Wort setzt sich aus den griechischen Wörtern bios (Leben) und topos (Ort) zusammen. Fast jeder Biotoptyp hat seine eigene Flora und Fauna. Gibt es zwischen diesen Lebensräumen „Überbrückungen“ spricht man von einem Biotopverbund. Dieses Netzwerk dient dazu, die Mobilität von Pflanzen und Tieren zwischen einzelnen Lebensräumen zu verknüpfen und einen Austausch der Arten zu ermöglichen. Dieser Austausch ist entscheidend für die genetische Vielfalt, die Anpassungsfähigkeit von Populationen aber auch für die Stabilität von Ökosystemen.

Warum ist ein Biotopverbund heute wichtiger denn je?

In einer einst reich strukturierten Kulturlandschaft, wie sie in der Steiermark bis in die 80er-Jahre existierte, war ein Austausch zwischen Lebensräumen noch gut möglich. Doch durch den Nutzungsdruck und menschliche Eingriffe wie Siedlungs- und Straßenbau, Flächenversiegelung und die Intensivierung der Landwirtschaft wurde dieses Netz zerschnitten. Hecken und Raine wurden vielerorts entfernt, Felder immer größer, durch das Begradigen von Bächen verschwanden Ufergehölze. Das Resultat: die Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten sind verkleinert, zerteilt oder sogar ganz voneinander isoliert. Diese Landschaftszerschneidung gilt als wesentliche Ursache für den Rückgang der Arten und die Gefährdung der Biodiversität. Deswegen müssen wir heute mehr denn je darauf achten, dass die noch vorhanden Naturjuwele geschützt, erhalten, gepflegt und verbunden werden.

Wie gelingt diese Vernetzung?

Tiere und Pflanzen müssen ihren Weg von einem Lebensraum zum anderen finden. Hecken, Obstalleen, Bachläufe, Böschungen und blühende Wiesenstreifen sind sogenannte Korridorbiotope. Sie verbinden Kernlebensräume, das sind größere Lebensräume, die über längere Zeit unverändert bleiben, miteinander. Aber auch sogenannte Trittsteinbiotope, kleinflächige Bereiche zwischen den Lebensräumen, dienen als Zufluchts- und Rastplätze. Sie machen die Kulturlandschaft durchlässiger und bieten den Tieren auf ihrer Wanderschaft Unterschlupf. Das kann ein Baum, ein Tümpel, Feldgehölz oder auch ein artenreicher und naturnaher Garten sein.

Wie kann ich anpacken und mitmachen?

Es gibt viele Möglichkeiten und sehr vieles wird bereits getan. Statt Einheitsrasen sorgen extensiv gepflegte Wiesen für mehr Vielfalt. Diese werden maximal zweimal im Jahr gemäht und das Mähgut wird abtransportiert. In der Landwirtschaft sind Wiesenbrachen, Blühflächen und Streuobstwiesen wertvoll. Hecken sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft. Sie vernetzen naturnahe Lebensräume und bieten beispielsweise dem Niederwild vom Fasan bis zum Hasen Deckung und Lebensraum. Entlang von wenig befahrenen Straßen und auf ungenutzten privaten oder öffentlichen Flächen haben Blühflächen enormes Potenzial. Totholz spiel nicht nur im Ökosystem Wald eine Rolle, sondern auch im naturnahen Garten, beispielsweise in Form einer Totholzpyramide. Die Anlage von Teichen, Sandarien, Sandstellen und Steinhaufen sind ebenfalls geeignete Projekte, um im Kleinen aktiv werden zu können. Alle Naturverbundenen, die über Flächen verfügen, können so ebenfalls Teil dieses vielfältigen Netzwerkes sein.


Du bist auch naturverbunden? Dann zeig uns dein Projekt und werde Teil unserer „Wir sind NaturVerbunden“ Kampagne!

Statements Träger derInitiative

Ursula Lackner

Umweltlandesrätin

Um unsere Kultur- und Naturlandschaften, ihre Schönheit, Vielfalt und Funktionsfähigkeit auch für kommende Generationen erhalten zu können, sind intakte Ökosysteme unabdingbar. Mit der Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ verfolgen wir gemeinsam das Ziel, Lebensräume künftig wieder besser miteinander zu vernetzen, sodass die dort vorkommenden Tiere und Pflanzen gesunde Bestände aufbauen können und damit uns die Ökosystemleistungen der Natur wie klares Wasser, saubere Luft, Bodenfruchtbarkeit, Bestäubung & Co. auch weiterhin zur Verfügung stehen. So wirken wir aktiv dem Klimawandel und der Biodiversitätskrise entgegen und sorgen dafür, dass unsere eigene Lebensgrundlage sichergestellt ist.

Anton Lang

Landeshauptmann Stv.

In der Steiermark haben wir das große Glück eine wunderschöne und vielfältige Naturlandschaft vorzufinden. Angesichts des Klimawandels ist es unsere Pflicht unsere einzigartige Natur auch für kommende Generationen zu erhalten. Als Landesregierung haben wir in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir den Klimaschutz ressortübergreifend denken. Diese Initiative ist ein weiterer Beweis dafür, weshalb ich mich bei allen Beteiligten sehr herzlich dafür bedanke.

Franz Titschenbacher

Landwirtschaftskammer Steiermark

Landwirtschaft und Naturschutz gehen erfolgreich gemeinsame Wege. Ein besonders herausragendes Projekt ist das Einsäen von Wildblumen und Kräutern entlang von Gewässern – diese Blühstreifen sind ein Eldorado für Wildinsekten, Nützlinge und Bienen. Wir sind dabei, weitere Projekte wie das Anlegen von Hecken und Blühstreifen gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern auf die Beine zu stellen.

Erwin Dirnberger

Gemeindebund Steiermark

Neben der Klimakrise verschlechtert sich auch die Biodiversität, die Signale werden aber oft nicht erkannt. Eine der Ursachen dieser Krise ist die Zerschneidung unserer Landschaften, durch die der notwendige, genetische Austausch für Tiere und Pflanzen erschwert wird. Durch die vom Land Steiermark ins Leben gerufene Initiative „NaturVerbunden – Naturnetzwerk Steiermark“ soll es gelingen, die steirischen Lebensräume wieder besser miteinander zu vernetzen und die Natur zu stabilisieren. Weil damit ein Beitrag zur Lebensqualität in unseren Gemeinden geleistet wird, ist das Projekt auch für den Gemeindebund Steiermark bedeutsam und wird daher von mir gerne unterstützt.

Franz Mayr-Melnhof-Saurau

Steirische Landesjägerschaft

Die Vernetzung von Lebensräumen ist selbstverständliches Thema des von der Steirischen Jagd flächendeckend geleisteten Wildtiermanagements. Wir verfügen über ein lückenloses Netz an behördlich geprüften Personen mit fundiertem Wissen über regionale Lebensräume und Korridore. Der Lebensraum war seit Jahren Kernthema unserer Aufträge an die Wissenschaft. Das gilt auch für den von der Jagd initiierten Dialogprozess „Wildökologische Raumplanung“. Wir freuen uns sehr, dass unser geschulter und besorgter Blick auf die Wildlebensräume nun auch von unseren Partnern im Biotopverbund mitgetragen wird.

Christian Mairhuber

Landesnaturschutzbeauftragter

Für den Landesnaturschutz ist die Initiative „NaturVerbunden Steiermark“ von enormer Bedeutung, denn leider machen die beiden größten globalen Herausforderungen unserer Zeit – der Klimawandel und die Biodiversitätskrise – auch vor unserem Bundesland nicht Halt! Genau darum haben wir uns dazu entschieden, dem derzeitigen Negativtrend aktiv entgegen wirken zu wollen und die Situation – zumindest im eigenen Wirkungsbereich – zu verbessern. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn wir uns unter anderem alle gemeinsam nachdrücklich darum kümmern, ein landesweites Netzwerk aus miteinander verbundenen Pflanzen-, Tier- und Pilzlebensräumen zu entwickeln und dauerhaft zu erhalten, damit wir auch unseren Enkeln eine schöne, vielfältige und funktionsfähige steirische Kulturlandschaft weitergeben können.

Kurt Wallner

Städtebund Steiermark

Das Naturnetzwerk Steiermark ist für steirische Städte und Gemeinden von großer Bedeutung, da es die ökologische Vielfalt fördert, Lebensräume vernetzt und die natürlichen Ressourcen schützt. Dies stärkt die Biodiversität, unterstützt den Erhalt bedrohter Arten und verbessert das ökologische Gleichgewicht. Ein intaktes Naturnetzwerk trägt zudem zur nachhaltigen Regionalentwicklung bei, indem es die Lebensqualität der Bewohner steigert, den Tourismus ankurbelt und die Anfälligkeit gegenüber Naturkatastrophen reduziert.